Deutschland gilt seit langem als ein Land, das Haustiere liebt. Schon im Jahr 1837 wurde dort das weltweit erste Tierschutzgesetz verabschiedet, womit Deutschland die Bühne für moderne Tierschutzstandards bereitete.
Heutzutage scheint Deutschland auch in Bezug auf Tierschutzgesetze an vorderster Front zu stehen. Wussten Sie zum Beispiel, dass es in Deutschland ein einzigartiges Gesetz gibt, das Hundebesitzer dazu verpflichtet, ihre Hunde mindestens zweimal täglich auszuführen? Das ist eine gute Nachricht im Bereich des Tierschutzes, aber wie steht es um die Branche in dem europäischen Land? Lassen Sie uns mehr darüber herausfinden.
Welche Haustiere sind in Deutschland am beliebtesten? Es ist wenig überraschend, dass Hunde mit 10,5 Millionen Exemplaren beliebt sind, da die Deutschen sogar Gesetze zum Schutz von Hunden erlassen haben. Laut einem Bericht des Deutschen Zoofachhandels- und Industrieverbands (ZZF) aus dem Jahr 2023 belegen Hunde jedoch in Deutschland den zweiten Platz.
Die beliebteste Haustierart sind Katzen, mit 15,7 Millionen Tieren im Land. Mehr als 4 von 10 Katzenbesitzern in Deutschland haben sogar 2 oder mehr Katzen. Laut ZZF leben in Deutschland auch 4,6 Millionen Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Mäuse sowie 3,5 Millionen Vögel. Es gibt 2,2 Millionen Aquarien für Zierfische, 1,3 Millionen Gartenteiche und 1,2 Millionen Terrarien für verschiedene Reptilien.
Wie hoch ist die Gesamtzahl der Haustiere in Deutschland? Während die europäische Haustierpopulation im Jahr 2022 zunahm, gab es in Deutschland einen bemerkenswerten Rückgang. Laut Daten des European Pet Food Industry Federation (FEDIAF) gab es 2022 in Europa insgesamt 340 Millionen Haustiere, während es 2021 305 Millionen waren. Im Vergleich dazu gab es in Deutschland 2022 34,4 Millionen Haustiere, was 300.000 mehr waren als im Vorjahr. Laut ZZF waren es 2023 noch 34,3 Millionen Haustiere.
Wie groß ist die Haustierindustrie in Deutschland? Die deutsche Haustierindustrie ist einer der größten Märkte Europas und generierte im Jahr 2023 7 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 9,5% gegenüber 2022 entspricht. Das Wachstum wird hauptsächlich durch das Segment Tiernahrung vorangetrieben, das allein 4,5 Milliarden Euro ausmacht (im Vergleich zu 4 Milliarden Euro im Jahr 2022), wobei Katzenfutter den größten Anteil ausmacht, mit 2,3 Milliarden Euro (im Vergleich zu 2 Milliarden Euro im Jahr 2022).
Wie hoch sind die Online-Umsätze in der Haustierbranche in Deutschland? Deutsche Haustierbesitzer kaufen immer mehr online ein, wobei der E-Commerce im Jahr 2022 1,2 Milliarden Euro ausmachte, aber im Jahr 2023 auf 1,3 Milliarden Euro stieg. Dieser Anstieg ist nicht nur für die Haustierindustrie bemerkenswert, sondern zeigt auch, dass diese Branche in Deutschland in Bezug auf das E-Commerce-Wachstum führend ist.
Die größten Haustierhändler in Deutschland sind Fressnapf und Zooplus, wobei Fressnapf einen bedeutenden Marktanteil mit einem weitreichenden Netzwerk von Filialen im ganzen Land hat. Zooplus führt den Online-Markt für Haustierzubehör mit seiner E-Commerce-Plattform für Haustierprodukte und -futter an. Weitere etablierte Ketten mit zahlreichen Filialen sind Das Futterhaus, Kölle Zoo und Megazoo.
Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2023 sind Megazoo, Fressnapf und Kölle Zoo die beliebtesten stationären Einzelhändler bei Haustierbesitzern, gefolgt von Globe Hardware Store und ZOO&CO. Die Online-Gewinner sind Bitiba, Zooplus und Fressnapf. Die Umfrage ergab auch, dass Vet-Concept in mehreren Kategorien wie Nassfutter, Trockenfutter, Nahrungsergänzungsmitteln und Snacks für Hunde führend ist, während Leonardo in der Kategorie Nassfutter für Katzen an erster Stelle steht und Fressnapfs FIT+FUN als Hauptfischfutter bevorzugt wird.
Zu guter Letzt sei erwähnt, dass in Deutschland rund 37.000 Fachbesucher aus 140 Ländern an der Interzoo 2024 in Nürnberg teilnahmen, wo mehr als 2.100 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen präsentierten. Im Jahr 2022 generierten Hundebesitzer in Deutschland rund 414 Millionen Euro an Steuern, und im Mai 2023 stiegen die Kosten für Haustierprodukte um 16,6% im Vergleich zum Vorjahr an. Die deutsche Regierung legt großen Wert auf den Tierschutz, wie Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir betont: „Die Verbesserung des Tierschutzes hat für uns hohe Priorität, weil wir alle eine Verantwortung für Tiere als fühlende Lebewesen haben.“